Räume schaffen und verstehen

Menschenbetrachtung und Menschenkunde – Rückblick auf das Seminar Wochenende 17. /18. März 2017 mit Alexander Schaumann

Es war wieder März. Wieder ein anregendes Wochenende mit Alexander Schaumann und der Menschenbetrachtung, auf das wir heute freudig zurückblicken.

Die Arbeit mit ihm jährte sich nun schon zum vierten Mal hier in Überlingen. Das Besondere an diesem Wochenende war der menschenkundliche Blick auf den Betrachter selbst. Was geschieht auf der Ebene der Wesensglieder? Und: Welche Qualität hat “die Frage“? Wie gehe ich mit den Beiträgen der Anderen um? Mit diesem breiten Themenpanorama waren wir an diesem Wochenende gut beschäftigt. Nun aber der Reihe nach.

Zunächst wurden die wesentlichen Merkmale der Menschenbetrachtung zusammen getragen:

„Was ist eigentlich eine Menschenbetrachtung?“

„Was genau sehen wir an unserem Modell ?“

„Wozu machen wir sie?“

„Was geschieht bei der Wahrnehmung beim Betrachter?“

„Welche Rolle spielt das Gespräch bei der „Entdeckung“ des Modells?“

Rudolf Steiner spricht davon, wie sich in der „Bildnatur“ das Innere des Menschen in seinem Äußeren ausdrückt. (1)

Betrachten wir nun als Gruppe gemeinsam unser Model, so treten wir miteinander in ein Gespräch. Das Gespräch selbst offenbart sich als Instrument der Menschenbetrachtung. In dem Raum des sozialen Miteinanders können „wir weit über das hinaus gehen, was wir als Einzelner leisten können. (So eine Teilnehmerin beim Rückblick auf das Wochenende). Es bildet sich nach und nach ein „Mosaik“ an Wahrgenommenen. Dabei erleben wir, wie unterschiedlich wir mit dem Beitrag des Anderen umgehen. Wie komme ich dahin, dessen Beitrag – der z.B. Antipathie in mir ausgelöst hat – anzunehmen? Auch wird mir plötzlich die Antipathie gegenüber dem Gesagten als Wahrnehmungsgrenze meiner Selbst deutlich („Das habe ich garnicht so gesehen!“). Können wir – und wenn ja, wie – die Antipathie und damit unsere eigenen Grenzen überwinden? Ja, das geht und zwar durch weiteres Fragestellen! Mit der Betrachtung „der Frage“ selbst eröffnete Herr Schaumann einen erneut weiten Bereich:

Welche Qualität können Fragen haben?

Was ermöglicht die eine, was blockiert die andere?

Wie finde ich die „richtige“ Frage, die mich näher an ein Phänomen heranbringt, welches ich zwar beim Gegenüber wahrnehmen, aber selber nicht einordnen kann?

Wie kommt es, dass ich plötzlich etwas völlig Neues sehe?

Bei der Betrachtung der verschiedenartigen Fragen kamen wir manchmal zu dem, was plötzlich „wie aus heiterem Himmel“ zu sehen war.
Sollten Sie jetzt neugierig geworden sein und Interesse an diesem lebendigen, gemeinsamen Betrachten, dann schauen Sie in den nächsten Monaten immer wieder mal auf unsere Homepage. Möglicherweise kann es im März 2018 eine weitere Menschenbetrachtung geben.

Ute Ebenritter und das Team der ExtraKurse.

(1) Rudolf Steiner, Geschichtlichen Symptomatologie, 5.Vortrag, GA 185