Urbilder der Menschwerdung

Urbilder der Menschwerdung

Embryologische Prozesse modellieren

Rückblick auf das Seminar mit Christian Breme am 8. und 9. Juni 2018

 

Dieses zweite Seminar mit Herrn Breme, in dem die Urbilder der Entwicklung plastizierend erlebt werden konnten, löste ganz viele Emotionen bis in die tiefsten Schichten aus. Jede und Jeder war betroffen, denn alle konnten ihre eigene Vergangenheit modellierend erleben.

Mit sehr feiner Wortwahl wurden die ersten Anfänge als „Begegnung“ von Eizelle und Samen nicht nur als biologischer Vorgang dargestellt. Das Erleben der Entwicklungsprozesse erfuhr eine Steigerung durch das eigene Tun im Erleben des Verlaufs der Metamorphose.

Begonnen wurde mit einer Kugel, dem Ei beim Eisprung. Die Fortsetzung bildeten die ersten Teilungsvorgänge bis zur Entstehung einer konkaven Fläche am 14. Tag, weiter über Umstülpungsprozesse von der Fläche zur Röhrenbildung am 17. Tag bis zum 30. Tag nach der Befruchtung, wenn schon deutlich ein menschliches Wesen erkennbar wird.

Gerade diese anfänglich fürs Auge unsichtbaren Dimensionen berührten zutiefst.

Die „Erschaffung“ aus Ton war besonders anrührend, denn nun erlebte man, wie die Hirnschalen gebildet wurden, die Zellen, die ursprünglich oben waren, sich in die Mitte begaben, um das Herz zu bilden und die kleinen Ärmchen mit den winzigen Händchen und bereits erkennbaren Fingerchen dieses Herz seitlich halten.

Das Erleben, wie sich Kopf, Herz und Hand (Denken – Fühlen – Wollen) begegnen und berühren, hat mich unglaublich beeindruckt, ist es doch die Grundlage der Waldorfpädagogik, diese drei zusammen zu bringen und gleichwertig zu entwickeln. In diesem Moment war auch das Göttlich-Geistige anwesend bei/trotz sehr präziser Beschreibung aller physischen Vorgänge.

Fragen standen im Raum: „Woher kommen die Impulse?“ „Wer ist der Gestaltgeber?“

Auch manchen Begriffen lagen Besonderheiten zugrunde: Coelom für einen bestimmten Hohlraum hat den Anklang an das Himmlische (Coelum lat. der Himmel), das Hereinwirken der Sternenwelt.

Die Arbeit mit dem Ton wurde immer wieder durch Bewegung verdeutlicht und vertieft, bis dahin, dass wir in einer Art eurythmischen Choreografie fast meditativ bestimmte Prozesse nachzuvollziehen versuchten.

So waren alle Teilnehmer am Ende des Seminars zutiefst emotional berührt aber auch erschöpft, weil so viele Schichten angesprochen worden waren.

Wir danken Christian Breme von ganzem Herzen, dass er uns solche inneren und äußeren Wege geführt hat, auf denen man dem Staunen gegenüber der Schöpfung aber auch dem eigenen und zukünftigem Sein begegnen konnte.

 

Cornelia Salzer