28. und 29. März 2025
mit Jan Deschepper
an der
An unserem Seminarwochenende wird auf vielfältige Weise an Rudolf Steiners 100. Todestag gedacht – für uns ein Anlass, in unserer seminaristischen Arbeit ganz tief in Steiners menschenkundliche Gedanken einzutauchen und zu versuchen, sie für unsere pädagogische Arbeit fruchtbar zu machen.
Schon im vergangenen Jahr haben wir uns mit dem 10. Vortrag aus der Allgemeinen Menschenkunde beschäftigt. Dies war für uns so aufschlussreich, begeisternd und impulsierend, dass wir nun zusammen mit unserem neuen Dozenten Jan Deschepper einen weiteren, mehr naturwissenschaftlich – menschenkundlichen Blick auf diesen Vortrag richten und dabei auch seine pädagogische Relevanz einbeziehen wollen.
Und hier sind einige Gedanken von Jan Deschepper zum Seminarthema:
„Weil sie viel anthroposophisches Gedankengut voraussetzen, sind Rudolf Steiners Vorträge zur „Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik“ (GA 293) sehr anspruchsvoll, aber dafür auch sehr tiefgründig. Unsere Sicht auf den Menschen wird dadurch geweitet, aber auch grundlegende elementare Begriffe der Menschenkunde können neu aus unseren Erfahrungen gebildet werden.
Der zehnte Vortrag läutet das letzte Drittel des Gesamtkurses ein, welches den leiblichen Aspekt des Menschen in seiner Beziehung zu seinem Seelisch-Geistigen beleuchtet. Die beiden vorangehenden Drittel behandeln das Seelische und das Geistige des Menschen und im Anschluss dann der Bezug zum Leiblichen – also umgekehrt. Entsprechend ist der 10. Vortrag stark naturwissenschaftlich geprägt, weil vom Physischen ausgehend.
In unsere Arbeit werden wir durch exemplarische Lektüre des 10. Vortrages in die Sprache und Gedankenbildung Rudolf Steiners eintauchen. Manche der von ihm aufgebauten rätselhaften Bilder werden wir mit Hilfe von Beobachtungen am Knochenbau des Menschen, dem Zeichnen von kleinen Übungen aus der projektiven Geometrie und Betrachtungen von ägyptischen Zeichnungen entschlüsseln. Wir werden dabei lernen, Formen und Gestalt sprechen zu lassen. Das heißt, ihnen keine vorgefassten Erklärungskonzepte überzustülpen, sondern die Begriffsbildung durch die Phänomene selbst führen zu lassen – eine sehr nützliche Fähigkeit beim pädagogischen Handeln. Statt aus einem darwinistischen Erklärungsmodell wird dabei der menschliche physische Leib verständlich als aus kosmischer Gesetzmäßigkeit heraus gestaltet. Befreiend kann hierbei empfunden werden, dass Phänomene der Evolutionsbiologie, wenn man sie eben als Erscheinung sprechen lässt, mit diesen rätselhaften Aussagen Rudolf Steiners gar nicht in Widerspruch stehen, sondern sie sogar zum Verständnis verhelfen.
Wie in allen diesen Vorträgen, werden auch im 10. Vortrag die „allgemeinen“ Betrachtungen in eine pädagogische Relevanz herübergeführt. Hier geht es um eine innere Haltung des Erziehenden dem Kinde gegenüber. Eine genaue Betrachtung von R. Steiners Darstellung dieser Relevanz offenbart ein grundlegendes Charakteristikum der christlich-rosenkreuzerischen Lebensführung.
Das im zehnten Vortrag entworfene Urbild der menschlichen Leiblichkeit aufgreifend entwickelt der elfte Vortrag in den ersten acht Absätzen „die wirkliche Charakteristik des Erziehens und Unterrichtens“. Hiermit werden wir unsere Arbeit abschließen. Die weiteren Absätze stellen dann die konkrete pädagogische Arbeit in den drei Jahrsiebten differenziert dar.
Jeder kann voraussetzungslos an dem Kurs teilnehmen und sich von den Phänomenen überraschen lassen. …. ähnlich wie im Folgeseminar am 23./24. Mai 2025:
MENSCHENBETRACHTUNG
Das Angebot einer Wahrnehmungsübung wäre ja schon genug, um pädagogisch tätige Menschen herbeiströmen zu lassen! Denn wir alle wissen, wie wesentlich die Wahrnehmung der SchülerInnen, der KollegInnen, der sozialen Prozesse, die Eigenwahrnehmung etc. in unserem Alltag ist. Und wie gut es uns tut, uns darin zu üben und uns weiterzuentwickeln.
Aber das ist nicht alles – denn die Menschenbetrachtung, so bescheiden und voraussetzungslos sie sich darstellt, ist bei näherem Kennenlernen so groß, vielschichtig, umfassend, immer wieder neu, überraschend, herausfordernd…. Wir lernen neben dem Wahrnehmen auch aufeinander zu hören, das Wahrgenommene zu formulieren, Beziehung aufzunehmen, unsere eigene Wahrnehmung zu hinterfragen, der Qualität der Aufmerksamkeit nachzuspüren und vieles mehr.
Jede(r) TeilnehmerIn darf ganz nach eigenem Ermessen mehr oder weniger gestaltend oder auch ganz still lauschend an diesem Prozess mitwirken. Alexander Schaumann ist uns als kundiger Begleiter dabei zur Seite gestellt. Seine zur rechten Zeit platzierten Fragen eröffnen andere Blickwinkel, tiefere Wahrnehmungsschichten, einen neuen Raum … Wir wagen uns an menschenkundliche Fragen heran und schlagen damit eine weitere Brücke zu unserem pädagogischen Tun. In Zeiten, in denen so viel von Digitalisierung die Rede ist, laden wir ein zu ganz realer Wahrnehmung und freudigem sich Begegnen!“
Jan Deschepper
MENSCHEN SEHEN LERNEN – Podcast von Alexander Schaumann, in der er die Menschenbetrachtung sehr umfassend und berührend darstellt. Das Gespräch führt Wolfgang Held
Bitte Lineal, Blei/Buntstift und das Buch „Allgemeine Menschenkunde“ mitbringen
Veranstaltungsort: Tübinger Freie Waldorfschule, Rotdornweg 30
Termin: 28./29. März 2025 (Beginn: Freitag 15 Uhr / Ende: Samstag 18 Uhr)
Teilnahmebeitrag: 140 €
Teilnehmer*innenZahl: begrenzt
Anmeldung: Mit dem Eingang des Betrags auf dem Konto von ExtraKurse GbR plus schriftlicher Anmeldung ist der Platz reserviert. Die Kontodaten werden nach dem Eingang der Anmeldungsmail zur Verfügung gestellt.
Anmeldeschluss: 21. März 2025
Interessierte Klassen-/FachlehrerInnen sind uns herzlich willkommen
Die Verpflegung an diesen Tagen ist selbst zu organisieren, eine Restaurantliste hängen wir aus.
Übernachtungsmöglichkeiten finden Sie hier. Bitte buchen Sie diese selbst.
Wir freuen uns sehr auf Sie und unsere gemeinsame Gestaltungskraft!
Das Team der ExtraKurse GbR
Beate Schram, Tanja Rall, Cornelia Salzer, Barbara Limbach, Simone Lauwe und Yshouk Ursula Kirsch
ExtraKurse GbR
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